Die Karlsbrücke und die Moldau
–diese wunderbare blaue Amphibie,
die zwischen deinen Schenkeln entschlüpft–
erinnern sich noch daran.
Auch sie schauderten
als du nackt erschienst,
in jenem Frühling.
Ich weiß. Dem Leckermaul, das du bist,
fällt es schwer, Europas Rauhheit zu leben.
Aber verdirb dir nicht den Magen
an der Sehnsucht nach anderen Ländern.
Der Westen ist voller Mängel. Warte,
auf dem Pflaster der Straßen,
daß die Jahrhunderte vorbeigehen.
Völker werden groß ohne Hast…
Und wage nicht zu glauben,
daß sie dich nur um die smaragdgrünen Kuppeln beneiden,
die der Kirchen, um die braunen Türme,
die Paläste in Vollendung,
wenn sie sich ihrem ungesunden Wahnsinn zuwenden.
(…sie wünschen sich sehnlichst
deinen Frieden
wie vor Jahrzehnten.)
Übersetzung: Pr. Andreas Wesch
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